Seine befehlende Stimme ließ Marie unwillkürlich die Stirn runzeln.„Egal, ob du einverstanden bist oder nicht, ich werde ausziehen.“Maries kühler Tonfall verstärkte Felix’ Zorn, und seine Stimme wurde lauter. „Vergiss nicht, die Behandlungskosten deines Vaters…“Bevor er den Satz beenden konnte, unterbrach ihn Marie mit kalter Schärfe.„Felix, wenn ich mich nicht irre, kommt der Sohn deines zweiten Onkels bald von seinem Auslandsstudium zurück. Möchtest du wirklich, dass deine Affäre jetzt in der ganzen Familie bekannt wird?“Da sein zweiter Onkel unfähig war, hatte Felix’ Großvater viel Mühe darauf verwendet, seinen Cousin zu fördern. Die Schneider Gruppe war zu groß, um sie allein Felix zu überlassen.Felix hatte in den letzten Jahren viel dafür getan, vor seinem Großvater einen tadellosen Eindruck zu hinterlassen. Gerade jetzt, in dieser kritischen Phase, konnte er sich keine Skandale leisten.Marie hatte genau deshalb entschieden, jetzt auszuziehen.Am anderen Ende der Le

Laura sah zu Marie und fragte: „Haben Sie in den letzten Tagen im Labor etwas gelernt??“„Ich habe mich eingearbeitet. Aktuell arbeitet das Labor an einem Medikament zur Behandlung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Der Entwicklungsfortschritt liegt bei etwa 50 %, und das Team bereitet gerade die Tierversuche mit Mäusen vor.“Als Laura diese Antwort hörte, hellte sich ihre Miene auf, und in ihrem Blick lag eine Spur von Anerkennung.„Nicht schlecht. Wie läuft es mit dem Umgang mit den Laborgeräten?“„Schon gut.“Neben ihr runzelte Nina die Stirn und wandte sich an Marie: „Marie, ich weiß, dass du so schnell wie möglich selbst Experimente durchführen möchtest. Aber du solltest wissen, dass Experimente eine sehr ernste Angelegenheit sind. Es gibt viele Geräte, die wir in letzter Zeit nicht verwendet haben. Wie kannst du behaupten, du hättest das alles schon gelernt?“Marie blieb ruhig: „Ich habe diese Geräte schon während meines Studiums verwendet.“„Aber das war während Ihrer Studi

Felix trat eilig vor und kniete sich neben Magnus nieder. „Papa, mach dir keine Sorgen. Ich verspreche dir, dass ich mein ganzes Leben lang gut zu Marie sein werde.“„Hm, solange du gut zu ihr bist, bin ich zufrieden.“Als Magnus langsam die Augen schloss, rief Marie schnell nach ihm: „Papa, die Betäubung wirkt noch, du darfst jetzt nicht einschlafen.“Die ganze Nacht über wechselten sich Marie und Felix damit ab, Magnus wachzuhalten. Erst bei Tagesanbruch, als die Wirkung des Narkosemittels fast vollständig abgeklungen war, ließen sie ihn schlafen.Kurz nach Sonnenaufgang brachte Claudia eine frisch zubereitete Suppe mit.„Marie, Felix, ihr habt euch letzte Nacht wirklich aufopfernd gekümmert. Ihr könnt jetzt nach Hause gehen, ich übernehme die Pflege hier.“Nach einer schlaflosen Nacht konnte Marie ihre Augen kaum offenhalten. Sie nickte erschöpft und sagte: „In Ordnung, Claudia. Wenn etwas ist, ruf mich an. Ich bin am Wochenende zu Hause.“Für Claudia war der Satz bedeutungslos

Hätte Felix gewusst, wie schwierig Mia sein würde, hätte er niemals die Kontrolle verloren und mit ihr geschlafen.Nachdem er aufgelegt hatte, warf Felix einen kurzen Blick in Richtung des oberen Stockwerks, atmete tief durch und ging schnellen Schrittes zur Garage.Vor der Villa.Lukas war gerade zu seinem Auto gegangen, als er Simon mit einem etwas merkwürdigen Gesichtsausdruck neben dem Wagen stehen sah.„Was ist los?“Simon schien zögerlich. „Herr Schneider, schauen Sie mal…“Mit gerunzelter Stirn öffnete Lukas die Autotür und erblickte Marie, die in zerknitterter Kleidung zusammengesunken dasaß und ihn mit verängstigtem Blick ansah.Jemand, der die Szene nicht kannte, hätte sofort gedacht, er hätte ihr etwas angetan.„Krach!“Mit einem lauten Geräusch schlug Lukas die Tür wieder zu und fragte mit eiskalter Stimme: „Was soll das?“„Ich … ich weiß es nicht genau. Frau Weber kam eben humpelnd aus der Villa und bat darum, dass Sie sie ein Stück mitnehmen …“„Und da hast du sie e

„Bring sie ins Krankenhaus.“Felix' Gesichtsausdruck blieb kalt, und sein Blick, der auf Mia gerichtet war, zeigte keinerlei Spur von Wärme.Von diesem Blick durchbohrt, fühlte Mia nur noch Verzweiflung und Schmerz. Tränen rannen über ihre Wangen.„Herr Schneider, ich liebe Sie wirklich. Warum kann Frau Weber mich und mein Kind nicht akzeptieren?“Felix' Augen zeigten nichts als Abscheu. „Du bist nur eine Geliebte. Was gibt dir das Recht, dich mit ihr zu vergleichen?“Mias Gesicht wurde rot vor Scham, und sie sprach mit zitternder Stimme: „Haben Sie mich in der Zeit, in der wir zusammen waren, je geliebt – auch nur ein kleines bisschen?“Ein spöttisches Lächeln erschien auf Felix' Lippen. „Hast du jemals gesehen, dass jemand sich in eine Prostituierte verliebt?“Er hatte Mia nie ernst genommen. Ihre Beziehung war nichts weiter als ein Spiel – sie hatte ihn verführt, und im Bett war sie willig und hemmungslos. Für ihn war Liebe klar von Lust getrennt.Mias Gesicht verlor jede Far