Lena war fassungslos. Es berührte sie tief, als wäre sie früher von Otto bis zum Himmel verwöhnt worden, doch nun zeigte er sich auf die grausamste Weise. Sie konnte nicht sagen, dass er sich verändert hatte; sie hatte nur diese Seite von ihm erst jetzt zu Gesicht bekommen.
Otto war so, und vielleicht war Friedrich ebenfalls so.
Mit einer kaum hörbaren Stimme versuchte Lena, zu widersprechen: „Egal, was passiert, er würde niemals… einen Menschen töten.“
Ottos Finger strichen langsam über Lenas Wange. „Leni, du bist wirklich naiv. Denkst du wirklich, ich werde immer bei dir bleiben?“
Seine intime, aber gleichzeitig zweideutige Stimme ließ es fast so klingen, als sei er immer noch der sanfte Liebhaber von damals. Doch in seinen Augen war keinerlei Zärtlichkeit mehr zu erkennen.
Lena hatte das Gefühl, als hätte er ihre Gedanken durchschaut. Ja, sie hatte tatsächlich geglaubt, er würde niemals untreu werden, bis sie in den Nachrichten sah, wie er am Flughafen Isabella unterstützte. Di