Tränen liefen in klaren Strömen über Lenas Wangen. Sie hatte es immer gewusst – sie und Otto würden nie wieder in die Vergangenheit zurückkehren können.
Er hatte sie verraten, ihr Vertrauen gebrochen und die Familie Müller in den Abgrund gezogen, während die Familie Müller ihm auf dieselbe Weise eine Tochter genommen hatte.
Diese Schuld konnte nie beglichen werden. Sie war ein unlösbares Rätsel, wie zwei verhedderte Fäden, die immer weiter ineinander verschlungen waren. Je mehr man versuchte, sie zu entwirren, desto enger zog sich der Knoten zusammen, und dieser Druck würde sie letztlich ersticken, mit dem unausweichlichen Ende des Todes.
Otto hielt ihr Gesicht in seinen Händen, sein Daumen strich über die Tränen auf ihrer Wange. „Leni, liebe mich nicht, hasse mich. Ich habe dich verraten, ich habe unser Kind zerstört. Ich kann nicht mehr zurück.“
Sie spürte die Unsicherheit in ihm, die seltene Zärtlichkeit, die wie ein neuer Frühling auf einem kalten Eisberg aufblühte.
Doch diese