Kapitel 7
Nachdem Theresa eine Weile im Krankenhaus geblieben war, verließ sie es enttäuscht und verletzt.

„Theresa!“

Katharina Bauer eilte ihr entgegen, als sie sie abholte. Sie sah Theresas blasses Gesicht und bemerkte die Verletzung an ihrem Kopf. Sie stützte sie sofort: „Wo hast du dich verletzt?“

Theresa schwieg.

„Zu dieser Zeit bist du normalerweise bei der Arbeit. Das muss ein Arbeitsunfall gewesen sein.“

Katharina fügte hinzu: „Und wo ist Alexander?“

„Ich weiß es nicht.“

Katharina bemerkte, dass mit Theresa nicht nur körperlich etwas nicht stimmte. Ihre Verletzung war nur die Spitze des Eisbergs. Mit einem bitteren Lächeln bemerkte sie:

„Du arbeitest so hart für Alexander, verletzt dich dabei sogar, und dein Ehemann ist nicht aufzufinden. Einen Mann wie Alexander zu haben oder ihn verloren zu haben, macht offenbar keinen Unterschied.“

„Nicht mehr lange.“

„Was? Alexander will sich von dir scheiden lassen?“ Katharinas Gesichtsausdruck veränderte sich schlagartig.

„Ich bin es, die sich von Alexander scheiden lassen will.“

Katharina änderte sofort ihren Tonfall: „Gut, dann lasst euch scheiden, und zwar so schnell wie möglich!“

Dann sprach sie mit einem warnenden Unterton weiter:

„Vergiss nicht, dir die Hälfte von Alexanders Vermögen zu sichern. Das ist der erste Schritt, um eine kluge Frau zu sein. Wenn du Alexander selbst nicht bekommen kannst, dann wenigstens sein Geld. Mit dem Geld findest du bestimmt einen besseren Mann, oder gleich mehrere!“

Doch Theresa wusste, dass sie von Anfang an nur eine Abmachung verband. Sollte es zur Scheidung kommen, würde sie nichts bekommen.

„Theresa.“

Katharina rief sie erneut und fixierte sie mit einem ernsten Blick: „Warum willst du plötzlich die Scheidung? Du hast Alexander so viele Jahre lang geliebt. Es ist unmöglich, dass du so leicht aufgibst, es sei denn, Alexander hat dich betrogen.“

Theresas Gesicht verdüsterte sich. Sie zwang ein bitteres Lächeln auf ihre Lippen: „Hast du die Nachrichten nicht gesehen? Stephanie ist zurück.“

„Stephanie ist doch erst seit Kurzem wieder da, und schon sind sie zusammen.“

Katharina geriet in Rage und sprach aufgebracht weiter:

„Alexander ist verheiratet und hat trotzdem eine Affäre mit einer anderen Frau! Du musst dir mehr von seinem Vermögen sichern, Theresa. Hör zu, ich warne dich: Werde nicht weich. Solange ihr verheiratet seid, steht dir die Hälfte seines Vermögens zu. Wenn nicht die Hälfte, dann wenigstens ein Drittel. Und wenn Alexander nicht einwilligt, veröffentliche seine Affäre! Lass ihn dafür zahlen!“

„Ich habe meine Entscheidung getroffen.“

Theresa reagierte ruhig.

Theresa war noch nie jemand, der unüberlegte Schritte ging. Sobald sie eine Sache ansprach, hatte sie sie gründlich durchdacht. Ihre Worte bedeuteten, dass sie wirklich erschöpft war und nicht mehr an dieser hoffnungslosen Ehe festhalten wollte.

„Ich komme heute Abend zu dir. Ich will Alexander nicht sehen.“

Der bloße Gedanke, dass Alexander die Nacht mit Stephanie verbracht hatte, ließ Theresa das Herz schwer werden. Wenn sie ihm jetzt begegnete, würde sie sich unwohl fühlen, und es war gut möglich, dass sie in einen weiteren Streit gerieten.

In Anbetracht der bevorstehenden Scheidung wollte Theresa keine unnötigen Konflikte mehr.

„Ich habe keinen Grund, in ein Haus zurückzukehren, das nie wirklich mir gehörte“, dachte sie bei sich.

„Gut, komm zu mir. Ich werde dir Hühnerbrühe kochen, damit du wieder zu Kräften kommst. Was ist Familie Schmidt für ein Albtraum? Wie konnten sie unsere Theresa so auszehren lassen!“

Katharina schimpfte unaufhörlich auf Familie Schmidt, während sie Theresa stützte, und wäre fast soweit gegangen, die gesamte Familie zu verfluchen.

Als Alexander zurückkam, war es bereits der nächste Morgen.

Er ging ins Schlafzimmer und stellte fest, dass niemand dort war. Die Bettdecke war ordentlich gefaltet.

Um diese Zeit schlief Theresa normalerweise noch.

Alexander fragte: „Wo ist sie?“

Der Diener zögerte kurz: „Die gnädige Frau ist gestern Abend nicht zurückgekommen.“

Alexander erinnerte sich genau: „Theresa hat mich gestern angerufen. Sie klang ganz normal. Wie kann es sein, dass sie plötzlich nicht nach Hause kommt?“

Alexander wollte nicht all seine Gedanken auf Theresa konzentrieren. Ohne weiter nachzufragen, nahm er eine Dusche und ging zur Arbeit.

Im Büro erfuhr er, dass es gestern auf der Baustelle zu einem Unfall gekommen war.

In seiner Abwesenheit lag die Verantwortung bei Theresa, doch Theresa war verschwunden.

In den letzten Tagen schien Theresa ohnehin nicht bei der Sache gewesen zu sein.

Alexander griff sofort zum Telefon und rief Theresa an.

Theresa war gerade aus der Dusche gekommen. Als sie das Klingeln hörte und Alexanders Namen auf dem Display sah, wurde ihr Blick kompliziert. Sie nahm schließlich ab: „Was gibt es?“

„Wo warst du letzte Nacht?“ Alexanders Stimme klang kühl.

„Ich war bei einer Freundin.“

Alexander fragte streng: „Auf der Baustelle hat sich ein schwerer Unfall ereignet. Warum hast du mich nicht informiert?“
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